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Installation von Ubuntu 14.04 auf PC Engines APU

Nachdem vor kurzem mein erster APU-Rechner von PC Engines angekommen ist, habe ich mich nun dran gesetzt und als erstes System Ubuntu 14.04 Server 64 bit darauf installiert.

Schwierig war die Aktion nicht, da ich in einem Posting auf pcengines.info eine gute Anleitung dafür fand.

In diesem Artikel beschreibe ich den Ablauf in deutscher Sprache und ergänze die Anleitung um einige Hinweise.

Grob läuft die Installation in drei Schritten ab:

  1. Das ISO-Image herunterladen und mit Unetbootin einen bootfähigen USB-Stick erstellen.

  2. Den APU-Rechner mit diesem USB-Stick booten und Ubuntu installieren.

  3. Neu starten und das System anpassen.

Einen bootfähigen USB-Stick für den APU erstellen

Als erstes besorgte ich mir die passende ISO-Datei mit dem Installer für Ubuntu Server. Im APU werkelt eine 64-bit-CPU, also will ich auch das passende System, dass ich mir vom nächstgelegenen Spiegel hole:

$ wget http://de.releases.ubuntu.com/14.04/ubuntu-14.04-server-amd64.iso

Ich hatte noch einen alten 2-GB-Stick, den ich frisch mit VFAT formatierte. Darauf legte ich eine primäre Partition an, die ich bootfähig markierte und auf der ich das VFAT-Dateisystem anlegte mit:

$ sudo mkfs.vfat /dev/sde1

Bei mir erschien der USB-Stick unter /dev/sde im System, gegebenenfalls muss das in den folgenden Befehlen angepasst werden.

Für Unetbootin und die nachfolgenden Anpassungen muss ich die VFAT-Partition im Dateibaum einhängen.

$ mnt=/tmp/mnt
$ sudo mkdir -p $mnt
$ sudo mount -t vfat /dev/sde1 $mnt

Unetbootin

Los geht es mit unetbootin. Ich wähle als Quelle ein Abbild vom Typ ISO und suche im Auswahldialog die heruntergeladene ISO-Datei.

Da ich den USB-Stick nur zum Installieren verwenden will, brauche ich keinen Platz zu reservieren um Dateien zwischen Reboots zu sichern.

Ich stelle den Typ USB-Laufwerk ein und als Laufwerk /dev/sde1, welches das frisch angelegte VFAT-Dateisystem enthält, und überlasse durch Anklicken von OK Unetbootin das nächste Stück Arbeit.

USB-Stick anpassen

Den von Unetbootin vorbereiteten USB-Stick muss ich an die Gegebenheiten beim APU-Rechner anpassen. Konkret muss ich drei Dateien anpassen:

isolinux.cfg

Nach der Anpassung sieht die Datei wie folgt aus:

# D-I config version 2.0
CONSOLE 0
SERIAL 0 115200 0
include menu.cfg
default vesamenu.c32
prompt 0
timeout 0

Wichtig ist insbesondere die Einstellung für die serielle Schnittstelle, der APU arbeitet mit 115200 Baud.

txt.cfg

Inhalt (nach dem Editieren):

default install
label install
  menu label ^Install Ubuntu Server
  kernel /install/vmlinuz
  append  file=/cdrom/preseed/ubuntu-server.seed \
          vga=788 initrd=/install/initrd.gz -- \
      console=ttyS0,115200n8 quiet –

Die Zeile append ..., die hier nur der Lesbarkeit halber umgebrochen ist, enthält die Kernel-Kommandozeile mit der Einstellung console=ttyS0,115200n8, damit der Kernel Ausgaben an die Konsole zur seriellen Schnittstelle umleitet.

syslinux.cfg

Inhalt (nach dem Editieren):

# D-I config version 2.0
CONSOLE 0
SERIAL 0 115200 0

default menu.c32
prompt 0
menu title UNetbootin
timeout 100

label unetbootindefault
kernel /install/netboot/ubuntu-installer/amd64/linux
append initrd=/install/netboot/ubuntu-installer/amd64/initrd.gz \
       tasks=standard pkgsel/language-pack-patterns= \
   pkgsel/install-language-support=false vga=788 -- \
   console=ttyS0,115200n8 --

Auch diese Datei ist hier nur zur besseren Lesbarkeit umgebrochen. Sie enthält die gleichen Anpassungen wie die beiden anderen Dateien.

APU starten

Damit kann ich die Installation beginnen.

Ich schließe ein serielles Kabel an den APU an und starte putty. Der USB-Stick kommt an einen USB-Port und das Ethernet-Kabel an den Anschluss neben der seriellen Konsole.

Damit der APU-Rechner vom USB-Stick startet, muss ich beim Systemstart <F12> drücken. Das funktioniert mit putty gut, bei anderen Terminalprogrammen (ckermit, minicom, ...) muss ich das noch ausprobieren.

Ethernet

Bei der Installation hatte Ubuntu nur die Ethernet-Schnittstelle neben der seriellen Konsole automatisch erkannt. Das ist bei den APU-Geräten die erste Schnittstelle, die zweite ist in der Mitte, die dritte neben den USB-Buchsen. Bei den ALIX-Geräten ist die Reihenfolge andersrum, darauf muss man achten, insbesondere da beide Geräte in das gleiche Gehäuse passen.

Die erste Schnittstelle heißt p4p1. Damit folgt Ubuntu 14.04 einem neuen Schema für die Benennung von Netzwerkschnittstellen, das in dem Blog-Posting Consistent Network Device Naming coming to Fedora 15 beschreiben ist.

Das Namensschema läßt sich auch abstellen. Da es in Zukunft vermutlich häufiger vorkommen wird, halte ich es jedoch für sinnvoll, sich zumindest damit vertraut zu machen.

Eine Anleitung zum Ändern findet sich unter blogs.bu.edu.

Das System anpassen

Nach der Installation starte ich das System neu und installiere noch etwas Software:

Andere Anleitungen


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Posted 2014-06-11
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