Die Hardware-Uhr in ALIX-Rechnern
Obwohl alle ALIX Rechner von PC Engines eine Hardware-Uhr eingebaut haben, ist das Modell 2D13 das einzige mit eingelöteter Stützbatterie, dem gleich beim Neustart die aktuelle Zeit zur Verfügung steht. Die anderen können recht einfach nachträglich mit einer Batterie bestückt werden, oder alternativ - wenn das Gerät immer nur kurz vom Strom getrennt wird - mit einem großen Kondensator.
Stützbatterie
Zum Bestücken des Boards mit einer Stützbatterie benötige ich eine CR2032 Batterie mit Lötfahnen. Diese kann direkt auf das Board gelötet werden, die Anschlüsse sind markiert, die Polung ist zu beachten. Ein wenig aufpassen muss ich beim Minuspol. Hier ist die Kupferfläche auf der Platine größer, so dass man etwas mehr Wärme mit dem Lötkolben zuführen muss, damit keine kalte Lötstelle entsteht.
Auf der Webseite von PC Engines zu den Batterien ist eine Bemerkung zu finden, dass der AMD CS5536 Companion Chip einen Fehler hat, der einen übermäßigen Batteriestromverbrauch verursachen kann, wenn die Batterie das erste mal angeschlossen wird. Um das zu vermeiden, wird empfohlen, das Board kurzzeitig an die Spannung anzuschließen, nachdem die Batterie eingebaut wurde.
Kondensator statt Batterie
Willy Tarreau beschreibt sehr detailliert in einem Artikel, wie man einen Hochkapazitätskondensator anstelle der Batterie verwenden kann, um die Uhr nach dem Abschalten der Bordspannung weiterhin mit Strom zu versorgen. Laut seiner Beschreibung reicht ein 1000 µF Kondensator, der über eine Germanium-Diode aus der 3,3-V-Versorgung gespeist wird (Kondensatorspannung 3 V), für etwa 30 Minuten Laufzeit der Uhr. Ein 0,1 F (100.000 µF) Kondensator, gespeist über eine Silizium-Diode aus der 5-V-Bordspannung (Kondensatorspannung 4,4 V) soll für etwa zwei Tage reichen.
Da ein Kondensator gegenüber einer Stützbatterie, die vielleicht zwei bis drei Jahre hält, wartungsfrei ist, ist das in vielen Einsatzgebieten eine interessante Alternative.
Verwendung der Hardware-Uhr unter Linux
Um die Uhr von Linux aus anzusprechen, muss das Kernelmodul rtc
geladen sein.
Falls noch nicht geschehen, trage ich dieses in /etc/modules
ein und aktualisiere bei Debian GNU/Linux mit update-initramfs -u
die
initiale RAM-Disk, so dass die Uhr schon sehr früh beim Rechnerstart
verwendet werden kann. Anschließend kann ich mit hwclock
die
Hardware-Uhr setzen und abfragen.